Klimaschutz fängt im Kleinen an

Neben den „großen“ Maßnahmen wie Solarstromerzeugung und Elektromobilität setzt Moonich auch viele kleine Maßnahmen um, die den CO2-Fußabdruck verringern. In September-Beitrag schildern wir Beispiele.

Sauerlach, 9. September 2022.
Rund 80.000 Kilometer, die seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jedes Jahr mit dem Auto für den Arbeitsweg zurücklegen, diese Zahl hat Moonich-Geschäftsführer Lars Keussen verblüfft. Immerhin fahren nur neun MitarbeiterInnen mit dem Auto, die anderen kommen zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Ein guter Ansatz also, hier schon einmal CO2 einzusparen. Zusammen mit seinem Team überlegte er, wie sie die Kilometerzahl reduzieren könnten. Möglichkeiten waren schnell gefunden und umgesetzt.

Home Office war aus Zeiten der Pandemie schon erprobt, nun arbeiten die beiden Mitarbeiterinnen im Marketing und in der Buchhaltung ein paar Tage die Woche von zuhause aus. Janina Schwab legt 29 Kilometer pro Strecke zurück, Nicole Veldboer 19 Kilometer, so kommen schnell viele eingesparte Kilometer und vermiedene CO2-Emissionen zusammen.

Flexible Arbeitszeiten machen es möglich, noch mehr CO2 einzusparen, wie das Beispiel der Marketing-Managerin zeigt. Die Kernarbeitszeit wurde auf 9 bis 15 Uhr festgelegt. Janina Schwab ist jetzt morgens gegen 7.30 Uhr im Büro – wenn sie nicht im Home Office arbeitet – und vermeidet damit den morgendlichen Berufsverkehr in Richtung München. „Vorher bin ich 50 Minuten gefahren, jetzt sind es nur noch knapp 25“, sagt sie und freut sich über die gewonnene Zeit. Statt Stau und Stopp & Go kommt sie nun zügig durch bis nach Sauerlach. Andere Kolleginnen und Kollegen aus Sauerlach oder Dietramszell würden jetzt häufiger das Rad nutzen, anstatt mit dem Auto zur Arbeit zu fahren, erzählt sie weiter. Die Jobräder seien dafür sehr motivierend.

Klimaanlage mit Solarstrom versorgen
Die Sommer werden heißer, der Bedarf zum Kühlen größer. Das stellt auch das Moonich-Team fest. In dem Firmengebäude mit seinen großen Glasfenstern wird es gerade in heißen Sommern wie in diesem Jahr schnell warm. Geschäftsführer Keussen hat im vergangenen Jahr zwei Klimaanlagen für die Büros im ersten Obergeschoss angeschafft. Beide werden mit Solarstrom vom eigenen Dach versorgt. Dabei passt es gut, dass der Strombedarf und die Energieerzeugung zeitgleich, nämlich tagsüber, anfallen. Allerdings nutzt Moonich auch einen Stromspeicher, um noch mehr klimafreundlichen Strom aus der 100-Kilowatt-Anlage selber verbrauchen zu können.

Biotonne wieder im Einsatz
Auch in der Küche gibt es Neues. Die Biotonne, die in Vergessenheit geraten war, ist wieder im Einsatz. „Kaffeesatz, Bioabfall: Wir sammeln alles, was geht“, erzählt Schwab und lacht. „Es wird sehr gut angenommen.“ Und auch beim Kaffee gibt es eine Veränderung, wobei aktuell noch die Testphase läuft: Das Moonich-Team testet gerade einen Kaffee, der in der Kaffeerösterei Fausto aus München, also fast vor der Haustür, geröstet wird, und einen Kaffee aus einer Rösterei in Meran, Südtirol. Bald fällt die Entscheidung, welcher Kaffee künftig kredenzt wird. „Alle sind begeistert von dem Vorhaben, klimaneutral zu werden, und alle sind gut dabei“, sagt Janina Schwab. Wobei ihr auch klar ist: „Spannend wird es, wenn es Maßnahmen gibt, die mehr Einschränkungen zur Folge haben.“ Ein Beispiel könnte eine Geschäftsreise mit der Bahn anstatt mit dem Flugzeug sein.

Sortimentserweiterung: Indoor-Infrarotheizsystem
Wenn Firmenchef Keussen neue Produkte in das Sortiment aufnimmt, dann werden sie heute noch mehr daraufhin geprüft, ob sie zur Energie- und CO2-Einsparung beitragen. Das neue Indoor-Infrarotheizsystem HEATSCOPE ROOMS passt perfekt, befanden sein Team und er. Deshalb ergänzt es nun die Heatscope-Infrarotheizstrahler für Außenbereiche. Das neue energiesparende Produkt kann bestehende Heizungen ersetzen oder ergänzen - als Gebäudeheizung, Einzelraumheizung, zur Heizungsunterstützung oder als Bereichsheizung innerhalb eines Raumes. Jede Zone und jeder Raum in der Wohnung wird - am besten mit Solar- oder Ökostrom - CO2-arm schnell und präzise auf die gewünschte Raumtemperatur beheizt. „Richtig eingesetzt, sind Infrarotheizungen sehr energieeffiziente Lösungen für die bedarfs- und präsenzorientierte Beheizung“, sagt Lars Keussen, der auch 2. Vorsitzender des Bundesverbandes IG Infrarot ist.

Er wartet im Moment auf den Termin für die Vor-Ort-Begehung der Energieberaterin der Energieagentur Ebersberg-München. Diese fehlt noch, um anschließend mit den von Moonich zusammengetragenen Daten die Treibhausgasbilanz zu erstellen. „Darauf sind wir schon sehr gespannt.“ In der Zwischenzeit will er aber schon einmal die nächsten Maßnahmen umsetzen. Die Photovoltaikmodule, die an den Balkonbrüstungen montiert werden sollen, stehen schon bereit.

Auto E-Ladestation vor Ort
Foto: Moonich / Marie Hartl

Verwendung von regionalem Kaffee
Foto: Moonich / Marie Hartl

Tabelle zur Errechnung von Unternehmenskennwerten
Foto: Moonich / Marie Hartl


  1. Ich wollte Eurem guten Beispiel folgen und auch wieder eine Biotonne nutzen. Leider sind sie beim Wertstoffhof gerade vergriffen, aber ich bleib dran…

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